Stillleben im Wallraf-Richartz? Ein EF-Kunstkurs begibt sich auf Entdeckungsreise
Drei Tage vor den Sommerferien – am Mittwoch, den 6. Juli – zog es Schülerinnen und Schüler des Heinrich-Heine-Gymnasiums gemeinsam mit der Kunststudentin Frau Shakiba, Herrn Junkersdorf und Herrn Emde in das Wallraf-Richartz-Museum, das Kölner Museum für europäische Malerei des Mittelalters bis hin zum Impressionismus. Besonders die Etage mit barocken Meisterwerken zog die Schülerinnen und Schüler an, da hier viele Beispiele für die im Unterricht behandelte Gattung des Stilllebens zu finden waren.
In den Wochen zuvor fertigten die Kursteilnehmerinnen und Teilnehmer mit Hilfe des Linolschnitt-Verfahrens sehr individuelle Drucke an. Darin sollten drei Gegenstände zum Vorschein kommen, die ihnen in ihrem Leben besonders wichtig sind. So entstanden Kunstwerke, die die eigene Persönlichkeit der Schülerin bzw. des Schülers zum Thema hatten. Durch diese handwerklich herausfordernde Aufgabe wurde ihnen bewusst, dass ein Stillleben aus Gegenständen besteht, die auf ein übergeordnetes Thema oder eine Botschaft hinweisen. Sie erwarben eine Kompetenz, auf die sie nun im Museum zurückgreifen konnten.
Die Museumsaufgabe der Schülerinnen und Schüler bestand darin, ein Stillleben zu finden und es systematisch zu interpretieren. Dazu hatte Frau Shakiba eine Interpretationshilfe erarbeitet, mit der die Schülerinnen und Schüler progressiv in drei Schritten von der Werkbetrachtung, über die Untersuchung der Darstellungsweise bis hin zu einer profunden Deutung gelangen konnten. Die Schülergruppen stellten sich ihre Ergebnisse im Anschluss vor. Eine spannende Aufgabe war auch der Vergleich ihrer Deutungen von Gegenständen mit denen einer „klassischen Interpretationstabelle“. Wertvolle Ideen für die didaktische Aufbereitung verdanken wir der Kunstlehrerin Frau Maxeiner.
Am Ende reflektierten die 24 Teilnehmerinnen und Teilnehmer gemeinsam über ihre Entdeckungen. Neben vielen Meinungen zu den untersuchten Kunstwerken, überraschte die Erkenntnis, dass fast die Hälfte der Schülerinnen und Schüler nach eigenen Angaben noch nie ein Kunstmuseum betreten habe. Die meisten würden im nächsten Schuljahr gerne wieder einen Ausflug unternehmen. Eine Schülergruppe fragte nach einem Museum zum Thema „Moderne Kunst“. Ihr Lehrer Herr Junkersdorf schlug sogleich das Museum Ludwig vor.
F. Emde