Die Erprobungsstufe

In der Sekundarstufe I bilden die Klassen 5 und 6 eine besondere pädagogische Einheit, die Erprobungsstufe. Anknüpfend an die Lernerfahrungen der Kinder aus bis zu 20 Grundschulen in unserem Einzugsbereich, werden die Schülerinnen und Schüler in diesen zwei Jahren an die Unterrichtsmethoden und das gymnasiale Arbeiten herangeführt.

Hierbei hilft u.a. das Methodentraining. Die Schülerinnen und Schüler werden von einem Klassenleitungsteam begleitet, das in der Regel aus einem Mann und einer Frau besteht. Je nach Bedarf wird von diesen ein enger Kontakt zum Elternhaus gepflegt.

Wichtig ist uns die Entwicklung von Selbstständigkeit, die für das erfolgreiche Lernen am Gymnasium unabdingbar ist. So sollen die Schülerinnen und Schüler sich am Ende der Erprobungsstufe der Verantwortung für sich selbst und den eigenen Lernerfolg weitgehend bewusst sein. Ein besonderes Anliegen ist es uns, dass die Schülerinnen und Schüler sich schnell und gut in die neue Klassen- und Schulgemeinschaft einfinden. Damit dies geschehen kann und Regeln eines respektvollen Umgangs miteinander entwickeln werden, findet bereits vor den Herbstferien die fünftägige Klassenfahrt „Wir werden Klasse“ nach Odenthal-Voiswinkel statt. Zur Weiterführung des Sozialen Lernens dient die fest im Stundenplan verankerte Klassenleiterstunde (ORI).  Als Grundlage für die Arbeit an der Klassengemeinschaft dient u.a. das Lions-Quest-Programm „Erwachsenwerden“.

Unterstützt werden die Schülerinnen und Schüler in der Erprobungsstufe von ihren Paten, den so genannten „Schlümpfen“, aus der Jahrgangsstufe 8. Bei Streitigkeiten helfen die Streitschlicher, bei fachlichen Schwierigkeiten, die nicht durch das Förderkonzept überwunden werden können, werden durch das Konzept „Schüler helfen Schülern“ Nachhilfekräfte vermittelt. Bei weitergehenden Lernschwierigkeiten hilft zudem unser psychosoziales Beratungsteam.

Eine individuelle Neigungsförderung erfolgt in Form von Arbeitsgemeinschaften, die in den Stufen in den Stufen 5, 7 und 8 im Rahmen des Ganztags angeboten werden. Neben Englisch (ab Klasse 5) wählen die Schülerinnen und Schüler zwischen den in der Stufe 6 neu einsetzenden Fremdsprachen Französisch und Latein .

In der Erprobungsstufe beobachten und fördern wir die Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten der Kinder mit dem Ziel, die Schülerinnen und Schüler für ihren weiteren Weg am Gymnasium zu stärken. Zur Dokumentation der Schullaufbahn nutzt das Heinrich-Heine-Gymnasium Lern- und Entwicklungsbögen (LEB) . Hier werden Zuteilungen zu den Förder- und Forderkursen , Einschätzungen zum Lern-, Arbeits- und Sozialverhalten und Protokolle von Elterngesprächen gesammelt, sodass bei der individuellen Beratung der Schülerinnen und Schüler auf Informationen über deren Schullaufbahn auch bei den Übergängen zur Mittelstufe und zur Oberstufe zurückgegriffen werden kann.

Diese umfassenden LEBs dienen auch als Informationsgrundlage um bei nicht ausreichendem Leistungsbild ggf. den Übergang zu einer anderen Schulform zu erleichtern (vergleiche hierzu §§ 10-12 APO S I).
Bei einem Wechsel des Kindes in die empfohlene Schulform werden die Eltern natürlich neben dem Klassenleitungsteam durch die Erprobungsstufenkoordinatorinnen und ggf. auch durch die Schulleitung unterstützt. Neben dem Heinrich-Heine-Gymnasium ist die Albert-Schweitzer-Realschule ebenfalls im Schulzentrum Ostheim untergebracht. Dadurch ist es möglich, eine enge Kooperation zwischen den Schulen zu pflegen. Dies erlaubt es einigen Schüler, mit einem geringen bürokratischen Aufwand nach der Erprobungsstufe (in besonderen Fällen auch während der Erprobungsstufe) im Einvernehmen mit den Eltern und beiden Schulen die Schulform zu wechseln.